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Erfahrungsbericht zum BWL Fernstudium ohne Abitur

In den letzten Jahren wurden in Deutschland zahlreiche Verbesserungen geschaffen, um Studierwilligen ohne Abitur einen Zugang zum akademischen Studium zu verschaffen. Vor allem im Bereich des Fernstudiums werden die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten immer mehr genutzt.

Aber wie ist das eigentlich – ein BWL Fernstudium ohne Abitur? Wie haben Marco, Student im Bachelor BWL & Wirtschaftspsychologie an der Euro FH, danach gefragt.

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Erfahrungsbericht von Marco

Wie war der Weg bis zur Immatrikulation ohne Abi?

Da man bei der Euro-FH jeden Monat jede Klausur schreiben kann und nicht an den Semesterbetrieb gebunden ist, fiel mir die Wahl auf Grund der dort gebotenen großen Flexibilität recht einfach.

Also zunächst einmal muss ich hier etwas ausholen. Für mich stand während der Schulzeit fest, dass ich nach der Mittleren Reife eine Ausbildung machen möchte. Studieren stand trotz meiner durchgängigen Empfehlung fürs Gymnasium nie zur Debatte. "Lieber ein guter Realschüler als ein schlechter Abiturient" war meine Devise. Das Lernen fiel mir nie schwer und ich hatte mir auch öfter mal durchgerechnet, was eine 5 für meinen Notendurchschnitt bedeuten würde und konnte die Arbeiten deshalb meistens recht entspannt angehen. Nur Auswendiglernen war nie so meins, aber dazu später noch mehr.

Irgendwas mit Computern wollte ich also machen und so kam es, dass ich 2001 meine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann bei der Deutschen Telekom AG begann und schließlich auch erfolgreich abschloss. Während der Ausbildung durchlief ich etliche Abteilungen: Call Center, Service-Techniker (Außendienst), Auftragsbearbeitung, T-Punkt, Auftragsmanagement und -steuerung Großkundenprojekt ...

Es war klar: Ein reiner Sachbearbeiter-Job ist mir zu langweilig. Der Kontakt mit dem Kunden war recht abwechslungsreich und machte mir Spaß. Leider war zu der Zeit die große Kündigungswelle, sodass die Telekom alle Azubis nur in einen befristeten Arbeitsvertrag übernahm, obwohl die direkten Vorgesetzten mich gerne übernommen hätten.

Auf geht’s zu den nächsten Stationen. Nach der Ausbildung begann für mich nämlich die Phase des Ausprobierens. Dieser Prozess war ganz wichtig für die Wahl des Studiums. Ich versuche mich kurz zu fassen:

  • Account Manager (Telesales) für Computer Hard- und Software bei einem mittelständischen Systemhaus. Miserables Provisionsmodell, ansonsten echt gutes Klima. Allerdings sind Outbound und Kaltakquise echt eine beschissene Tätigkeit. 
  • Selbstständigkeit mit einem Azubi-Kollegen, der mittlerweile im gleichen Systemhaus gearbeitet hat. AdScreens an Supermarktkassen und Webdesign. Mittlerweile hängen die Dinger in jedem Supermarkt. Damals noch nicht. Ein Großprojekt mit Kaufland scheiterte. Wir sollten ca. 100 Filialen mit unseren adScreens ausstatten, waren aber einfach zu grün hinter den Ohren. Und so zog ich die Reißleine und bewarb mich wieder. 
  • Einarbeiter zur Führungskraft bei MediaMarkt. Über 360 unbezahlte Überstunden in knapp einem Jahr und ein miserables Gehalt. 
  • Fachberater bei The PhoneHouse und anschließend Shopleiter. Hier war ich vier Jahre tätig und merkte, dass mir der Verkauf, aber auch die Mitarbeitermotivation wirklich Spaß macht. Mir war aber auch klar, dass ich nicht mein Leben lang im Einzelhandel tätig sein möchte. Und als Shopleiter war quasi das Ende der Fahnenstange erreicht. Ein Umzug nach Münster zur Firmenzentrale kam für mich aus privaten Gründen nicht in Frage. 

So schaute ich mich nach passenden Studiengängen um. Ich wollte besser verstehen, wie der Mensch tickt, was einen Mitarbeiter motiviert und wieso. Ebenso fand ich es spannend, dass man als Verkäufer den Kunden echt gut beeinflussen kann. Auch das wollte ich besser verstehen. Warum entscheiden sich Menschen so, wie sie es tun? Was beeinflusst diese Entscheidungen? Da ich irgendwann mal Informationen bei der Euro-FH angefordert hatte, flatterten regelmäßig Werbeprospekte in meinen Briefkasten. So erfuhr ich vom Studiengang BWL & Wirtschaftspsychologie. Kurzum: die Infos durchgelesen und da stand nach reiflicher Überlegung auch schon fest: Wirtschaftspsychologie, das möchte ich studieren!

Da man bei der Euro-FH jeden Monat jede Klausur schreiben kann und nicht an den Semesterbetrieb gebunden ist, fiel mir die Wahl auf Grund der dort gebotenen großen Flexibilität recht einfach. 

Was waren die größten Hindernisse bei der Fernstudienwahl?

Eigentlich gab es bei mir keine. Vielleicht kann man hier die Finanzierung als Hindernis sehen?! Ich wollte jedenfalls meinen Lebensstandard halten. Soll heißen, ich wollte weiterhin am Wochenende (zu der Zeit noch) Party machen und mir auch jedes Jahr einen Urlaub gönnen. Also musste mein Auto, welches gerade mal zwei Jahre alt war und finanziert wurde, verkauft werden.

Das Studium kostete schließlich 265,- Euro monatlich. Nun fahre ich einen 17 Jahre alten Honda Civic, der mich seit 3,5 Jahren treu begleitet. Schließlich muss mich mein Auto nur von A nach B bringen. Auch das ist eine Erkenntnis, die man irgendwann in seinem Leben gewinnt. Somit war aber auch die Studienfinanzierung kein Hindernis mehr.

Merkt man als Fernstudent ohne Abi einen Unterschied zu Mitstudenten mit Abi?

Das kommt sicherlich auf den Studiengang an. Das soll jetzt nicht eingebildet klingen, aber ich denke, ich bin ein recht helles Köpfchen und das Lernen (verstehen, nicht auswendig lernen!) fällt mir echt einfach. Ich habe aktuell einen Schnitt von 1,7 und wenn ich mehr Zeit investieren würde, wäre dieser sicherlich noch besser.

Aber letztendlich will ich nebenbei auch noch ein Leben leben. Also studiere ich in erster Linie für mich selbst. Aber zurück zur Frage. Ich könnte mir vorstellen, wenn es statistisch bzw. mathematisch recht hochklassig zugeht, dass man hier dann schon einen Vorteil als Abiturient hat. In der Oberstufe wird hier gerade in der Mathematik ein ganz anderer Stoff gepaukt, als in der Realschule bis zur zehnten Klasse. Was aber schlussendlich zählt, ist der Wille und das persönliche Interesse.

Wenn ihr etwas wirklich wollt und es euch persönlich auch interessiert, könnt ihr es schaffen. Ein Hauptschüler (das soll jetzt keine Wertung sein), der ein Handwerk gelernt hat, weil es ihm Spaß macht, kann hier später auch seinen Meister oder Techniker mit super Noten erreichen!

Was rätst du anderen Interessenten, die ohne Abi fernstudieren möchten?

Wozu braucht man Abitur? Ohne Abi verdient ihr drei Jahre früher Geld und sammelt drei Jahre früher Berufserfahrung.

Deshalb habe ich eingangs meinen ganzen Lebenslauf ausgepackt: Probiert euch aus!

Ich finde, dass ist der größte Vorteil daran, erst später ein (Fern-)Studium zu starten. Nach dem Abitur, wenn man 18, 19 Jahre ist, weiß doch noch kein Mensch, was er die nächsten 45 Jahre arbeiten möchte!? Ich muss doch erst einmal Erfahrungen sammeln. Irgendwann kristallisieren sich dann gewisse Interessen, Vorlieben und Kompetenzen heraus.

Und ganz ehrlich: Wozu braucht man Abitur? Ohne Abi verdient ihr drei Jahre früher Geld und sammelt drei Jahre früher Berufserfahrung. Wenn ihr jetzt genau an dem Punkt angekommen seid, wo ihr Berufserfahrung gesammelt habt und euch beruflich umorientieren oder einfach den nächsten Schritt machen möchtet, dann tut es! Ich würde aber den Studiengang oder die Wahl der „Fernuni“ nicht nach Renommee oder Ähnlichem aussuchen. Sucht euch das raus, was euch persönlich interessiert und den Fernstudienanbieter, der am besten zu euren Bedürfnissen passt.

Gerade wenn man nebenberuflich studiert, ist das persönliche Interesse am Lernstoff sehr wichtig, um über den langen Zeitraum auch motiviert am Ball zu bleiben! Und wenn ihr für euch selbst studiert, müsst ihr auch nicht so den Druck machen, als wenn euer Arbeitgeber bspw. das Studium finanziert.

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich nicht in der Regelzeit von vier Jahren fertig werde. Aber wenn ich Vollzeitstudenten aus meinem Bekanntenkreis sehe, die auch bereits zehn Semester studieren, finde ich das mit einem Vollzeitjob parallel gar nicht so tragisch.

Last but not least: Zahlt sich das Fernstudium für dich aus?

Ich mache schon jetzt einen Job, in dessen Stellenausschreibung eigentlich ein Studienabschluss gefordert ist.

Ja. Meine letzte Station war die des Filialleiters bei The PhoneHouse. Ihr erinnert euch? Als ich dann so über meine weitere Zukunft nachdachte und für mich klar war, dass ich unter anderem auf Grund der Arbeitszeiten und der Verdienstmöglichkeiten nicht ewig im Einzelhandel arbeiten möchte, schaute ich mir zunächst etliche Stellenanzeigen an. Schnell merkte ich, dass die „wirklich guten Jobs“ meist ein Studium voraussetzen. So schrieb ich mich dann letztlich bei der Euro-FH ein. Zum Jahresanfang gab es bei meinem aktuellen Arbeitgeber einige Umstrukturierungen (Amerikaner kauften sich zu ca. 50 Prozent ein), sodass abzusehen war, dass sich die dortigen Arbeitsbedingungen bald ändern werden.

Kurzum bewarb ich mich initiativ bei meinem aktuellen Arbeitgeber. Und siehe da: Ich mache schon jetzt einen Job, in dessen Stellenausschreibung eigentlich ein Studienabschluss gefordert ist. Und durch einen Jobwechsel kann man in der Regel ja auch immer einen Gehaltssprung verhandeln. Also ja, dass Fernstudium zahlt sich aus. Aber nicht nur aus monetärer oder beruflicher Sicht. Wie ich bereits zuvor erwähnte, interessiert mich das Thema auch persönlich, sodass ich einiges gelernt habe und noch lernen werde.

Ganz nebenbei beweise ich mir selbst erneut, dass ich etwas schaffen kann, wenn ich es möchte! Und abschließend noch ein Zitat von Benjamin Franklin: „Eine Investition in Wissen, bringt immer noch die besten Zinsen.“

Vielen Dank, Marco, für diesen sehr informativen Einblick und das Teilen deiner Erfahrungen zum Fernstudium ohne Abitur!

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