Sie wollen mit dem Gespräch ja etwas erreichen – also gehen Sie nicht planlos hinein. Meistens haben Vorgesetzte mehr Ahnung von Verhandlungsführung, denn bestimmt sind Sie nicht der Erste, der mit solch einer Frage vorspricht. Daher sollte man sich eine kleine Strategie zurechtlegen und überlegen, welche Rückfragen kommen könnten.
Was ist, wenn Ihr Arbeitgeber nach den Studieninhalten fragt? Welche Vorlesungen stehen auf dem Lehrplan? Wann und wie oft sind die Präsenzzeiten? Wie viel Zeit wird man für Prüfungen brauchen? Auf jeden Fall sollten Sie sich sehr gut über die Vorlesungsinhalte informieren. Dazu hilft es beispielsweise, eine telefonische Beratung bei der ausgewählten Hochschule in Anspruch zu nehmen. Wenn der Chef nämlich fragt, wie Sie Ihre durch ein berufsbegleitendes Studium erworbenen Kenntnisse einsetzen wollen (siehe Argumentationspunkt „Fachwissen“), sollten Sie ihm das genau aufzeigen können. So wird ihm bewusst, wie sein Unternehmen von Ihrem Teilzeitstudium profitiert.
Außerdem: Rechnen Sie schon mal durch, welchen Zeitaufwand das Fernstudium bzw. Abendstudium mit sich bringen wird und zeigen Sie Ihrem Chef, wie Sie den zusätzlichen Aufwand im Arbeitsleben unterbringen werden. Das beruhigt Arbeitgeber, denen natürlich in erster Linie das Wohl der Firma und Ihr voller Einsatz als Arbeitskraft wichtig sind. Im Endeffekt profitieren dann beide Seiten – Ihr Arbeitgeber und Sie.
Aber: Lernen Sie keine Sätze oder bestimmte Textbausteine auswendig. Was auf dem Papier gut aussieht, hört sich gesprochen dann gar nicht mehr so dynamisch und erfolgsversprechend an. Sprechen Sie, soweit möglich, einfach offen und auf Augenhöhe miteinander.
Eine Großzahl der Unternehmen würde ihren Nachwuchs lieber aus den eigenen Reihen rekrutieren, als ihn extern zu suchen. Der Vorteil: Es fallen Einarbeitungszeiten weg, das kostspielige Auswahlverfahren (Stelle ausschreiben, Bewerbungen sichten, Kandidaten auswählen) kann sehr verkürzt werden oder sogar wegfallen und der Arbeitnehmer kennt sich auch schon mit dem Unternehmen aus. Eine Unterstützung des Arbeitgebers zum nebenberuflichen Studium zahlt sich natürlich mit einer größeren emotionalen Bindung Ihrerseits ans Unternehmen aus. Und wenn er sie finanziell unterstützt, würden Sie sich ja auch bestimmt für eine gewisse Zeit ans Unternehmen binden. Zudem scheitern Beförderungen nicht mehr an formellen Vorgaben wie dem Vorweisen eines akademischen Abschlusses.
Die optimale Voraussetzung, um den Arbeitgeber vom Teilzeitstudium zu überzeugen: Der Arbeitgeber hält Sie aufgrund durchweg guter Arbeitsergebnisse sowieso schon für förderungswürdig und findet nun über das berufsbegleitende Studium einen guten Anlass, Sie zu unterstützen.
Ganz klar: Wer berufsbegleitend studiert, kann sein erweitertes Wissen bereits während des Studiums in die alltägliche Arbeit einbringen. Zudem kann man auch schon vor dem Abschluss des Studiums sicherlich neue Aufgaben übernehmen, da man sich entsprechende Kompetenzen in den Vorlesungen oder per Fernstudium beigebracht hat. Ihrem Arbeitgeber können Sie dadurch noch mehr qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse liefern. Aber machen Sie bloß nicht den Fehler zu sagen, dass Sie derzeit unterfordert sind und deshalb unbedingt dieses Studium brauchen – da würden Sie sich ziemlich ins eigene Fleisch schneiden.
Ein weiteres, wenn auch sicherlich nicht ausschlaggebendes, Argument ist die größere Motivation des Arbeitnehmers, also Ihrer Person, sich für die Firma einzusetzen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Es wäre schlecht, wenn der Chef dies so auslegen kann, als wenn Sie derzeit in Ihrem Arbeitsalltag keine Motivation an den Tag legen würden. Eine bessere Argumentation wäre vielleicht darzulegen, dass durch die zukünftig möglichen neuen Verantwortungsbereiche oder Tätigkeitsfelder natürlich auch der persönliche Ehrgeiz geweckt wird. Man zeigt dem Arbeitgeber, dass man nicht immer auf der Stelle treten möchte und sich auch mit Hilfe des vieldiskutierten Themas „Lebenslanges Lernen“ immer bestens auf künftige Herausforderungen vorbereitet.
Durch ein berufsbegleitendes Studium verbessern Sie Ihre Kenntnisse – wahrscheinlich auch in thematisch angrenzenden Feldern, die Sie bisher nicht mit Wissen abdecken konnten. Beispiel: Sie arbeiten im Vertrieb eines Autozulieferers. Wenn Sie jetzt ein Studium wie Vertriebsingenieurwesen absolvieren, können Sie die Firmenkunden noch besser beraten. Und durch die neuen Kenntnisse aus dem Studium entdecken Sie vielleicht auch Chancen, wie das Unternehmen in neuen Feldern neue Umsätze generieren kann. Die Argumentation wäre zum Beispiel: "Wenn ich nur mein Kerngeschäft kenne und beherrsche, dann kann ich dem Kunden auch keine Lösung für ein Problem anbieten, von dem er möglicherweise noch gar nicht weiß, dass er es hat.”
Auch erwähnen: Berufsbegleitend heißt auch berufsbegleitend
Ein Argument, was man nicht unbedingt von sich aus bringen, aber in der Hinterhand haben sollte: Ein nebenberufliches Studium wird von Ihnen auch nebenberuflich absolviert. Ihr Chef muss beispielsweise keine Angst haben, dass Sie vor Klausuren heimlich im Büro lernen. Wenn Sie darlegen können, dass Sie ganz genau wissen, worauf Sie sich einlassen und Ihr Privatleben entsprechend umorganisieren, nehmen Sie ihm in dieser Angelegenheit direkt den Wind aus den Segeln.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei, Ihren Arbeitgeber von Ihren Studienplänen zu überzeugen!
Ob Fernstudium, berufsbegleitend oder im innovativen Blended Learning-Modell - es gibt unzählige Möglichkeiten, den Job mit einem Studium zu verbinden. In unserer großen Hochschuldatenbank finden Sie eine Vielzahl an Anbietern, die garantiert ein Angebot bereithalten, das genau Ihren Wünschen und auch denen Ihres Arbeitgebers entspricht.